Im Gespräch...

Mira Kolenc, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien, geboren und aufgewachsen in Bayern/Deutschland, lebt und arbeitet zurzeit in Berlin.

Seit 2011 Blog Mira Kolenc | Ein Feldforschungsprojekt
2012-2013 Kolumnistin bei Vangardist Magazin, www.vangardist.com
2013 Podcast in Kooperation mit dem Mono Verlag, www.monoverlag.at
Seit 2014 Kolumnistin bei Option Magazin, www.dieoption.at

Pressefotos s.u., Pressestimmen und sonstige Projekte hier


Frau Kolenc, wie spricht man Ihren Nachnamen richtig aus?
Ganz einfach, das L wird betont als wären es zwei und das C wird wie Z ausgesprochen. Im Grunde wie Collins, nur statt dem I ein E.

Welche Frage nervt Sie am meisten, wenn Sie angesprochen werden?
Ob ich ein Dita von Teese-Double bin.

Was antworten Sie darauf?
Dass ich die moderne Pamela Anderson bin! (lacht) Nein, aber was kann man schon in zwei, drei Sätzen dazu sagen? Ich wiederhole mittlerweile tretmühlenartig, dass ich schon seit über 14 Jahren so "old fashioned" herumlaufe, dass ich die Hollywooddiven der 1920-1950er Jahre zum Vorbild genommen habe, dass ich eine Kombination aus Diors "New Look" und Chanels Farbverständnis bin. Warum sollte ich auch eine Kopie zum Vorbild nehmen? Der Glanz der alten Diven ist so oder so nicht kopierbar. Ein Versuch kann also nur ein Versuch bleiben und ich möchte nicht der Versuch eines Versuchs sein. Ich reflektiere nur ein "Frauenbild" und bleibe dabei doch und auch bewusst stets Kind meiner Zeit. 

Verfolgen Sie eigentlich die Trends in der Mode?
Ja, natürlich. Ich finde es immer wieder spannend, wann ein Trend vom Laufsteg auf die Straße kommt. Es dauert ja meistens ziemlich lange oder es passiert nie. Außerdem habe ich mich längere Zeit mit Modegeschichte beschäftigt. Es macht Spaß zu wissen, wo was herkommt und was es einmal bedeutet hat und unter diesem Gesichtspunkt schaue ich mir auch die neusten Entwürfe der DesignerInnen an.

Nervt es Sie, dass "Vintage" zu einem so großen Trend wurde?
Nein. Trends kommen und gehen, das ist völlig uninteressant. Wenn einmal ein Trend bei H&M angekommen ist, ist er doch eigentlich auch schon wieder gestorben.
Mich hat es noch nie interessiert einen Modestil aus einer bestimmten Zeit eins zu eins zu kopieren. Für mich lag der Reiz schon immer im Weiterentwickeln. Ich habe meinen Stil gefunden, den ich selbst als klassisch-zeitlos bezeichnen würde. Ich bin gerade dabei noch mehr zu reduzieren, noch klarere Linien zu schaffen, das liegt für mich im Moment im Trend.

Bekommen Sie denn mehr Komplimente von Männern oder von Frauen?   
Das hält sich so ungefähr die Waage. Meine größten Fans sind wohl aber Babys und kleine Mädchen.

Wie reagieren sie denn?
Babys lieben meine roten Fingernägel und die kleinen Mädchen verwechseln mich schon einmal mit Mary Poppins (lacht). Sie sind meistens sehr aufgeregt und wollen mich ihren Müttern zeigen. Sie sagen, ich sei eine schöne Frau. Die Erwachsenen sehen das eher kritisch. 

Was an Ihnen überrascht die Menschen am meisten, wenn sie dann einmal mit Ihnen ins Gespräch kommen?
Vermutlich meine Koch- und Backkünste und dass ich schon auch mal eine Kuh selbst melken kann, wenn es die Situation erfordert. 

Vor einem halben Jahr sind Sie unter die Blogger gegangen, was ist Ihr Thema, über was schreiben Sie?
Bloggen, ich mag dieses Wort im Grunde nicht, aber ja man nennt das wohl so. Wobei ich es als Kolumne betrachte, ich verfasse in der Regel ja nicht mehr als einen Beitrag pro Woche.
Mein Thema ist mein Alltag, die Geschichten, die mir so widerfahren und die Begegnungen mit Menschen. Es sind kleine Berichte aus Wien, wo ich zur Zeit lebe, seinen Szenen, seinen Nächten und auch seinem täglichen Wahnsinn. Wien ist eine große Theaterinszenierung und ich liebe es ein Teil davon zu sein. Natürlich geht es auch um Männer und die Eigenheiten des Nachbarlandes Österreich, die einem als Deutsche so auffallen.
Den leicht ironischen Titel "Mira Kolenc | Ein Feldforschungsprojekt" habe ich gewählt, weil ich durch meinen Kleidungsstil Illusionen, Träume, Vorstellungen und Reaktionen bei den Menschen hervorrufe, die ich beobachtend beschreibe. Sie sagen viel über eine Gesellschaft aus, über die Zeit und die Konflikte in denen sich Frauen, aber auch Männer, heute befinden. Es war zwar nie meine Intention bewusst ein "Störobjekt" zu sein, ich musste mich aber von Anfang an mit den Auswirkungen in der Öffentlichkeit auseinandersetzen, auch mit der Ablehnung, den Aggressionen und Ängsten und habe  2011 einfach angefangen darüber kleine Kommentare zu schreiben. Nicht hochphilosophisch, absolut subjektiv und stets mit einem liebevollem Augenzwinkern, denn den Humor darf man tatsächlich nie verlieren.

Gibt es schreibende Vorbilder?
Im besten Fall schaffe ich eine Mischung aus Elsa Maxwell und Helmut Schödel.

Lesen Sie andere Blogs? Wenn ja, welche?
Aus Zeitmangel eher selten. Davor kommen erst einmal eine Menge Bücher und Zeitungen, die gesichtet werden wollen. Unter den Modeblogs habe ich tatsächlich nur einen Favoriten: advancendstyle.blogspot.com

Was ist Ihr Traum?
Einen eigenen Maßschneider, um endlich das tragen zu können, was mir wirklich vorschwebt. Ein Magazin für exzentrischen Lebensstil namens "WOG" gründen. Alte Lifestyle Magazine, wie das "Wiener Magazin" oder auch die "Praline", waren einfach viel humorvoller als Magazine heute. Und wieso der Name "WOG", nun ja, das kann man sich denken. Zu meinem 80er möchte ich außerdem unbedingt eine Ausstellung mit all den bis dahin gesammelten Visitenkarten machen, falls die nicht bald aus der Mode kommen sollten. Und wieso gibt es noch keine Talksendung in einem SeniorInnenheim?

©Mira Kolenc 2014


Pressefotos


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