"SHIFTS" – Alex Kiessling / Suppan Contemporary

Ausstellung vom 25.11.2014 bis 09.12.2014, Eröffnung am 24.11.2014, 18:00 Uhr
Suppan Contemporary, Habsburgergasse 5, 1010 Wien, www.suppancontemporary.com
Alex Kiessling, www.alexkiessling.com

"Die Werkserie Shifts knüpft inhaltlich und formal an die Bilder der Headspin Reihe an, deren letztes 2010 entstanden ist. Somit stellt die Ausstellung Shifts eine Weiterentwicklung dar, die nach wie vor auf dem Gedankenspiel von Statik und Dynamik beruht, aber darüber hinaus neue Elemente aufnimmt und zu anderen ästhetischen Lösungsansätzen kommt.

In den Shifts werden die verschiedenen – normalerweise in meiner Malerei übereinanderliegenden – Farb-/Lasurebenen aufgespalten und auseinandergezogen – „geshiftet“. Inspiriert durch die Parallaxenberechung bei 3D Grafiken (bzw. Astronomie) und dem dadurch typischen Doppelbild, bringen die Shifts das Auge des Betrachters zum Springen. Trotz des statischen, portraithaften Motivs wirken die Sujets wie in Schwingung, in Bewegung versetzt. Die Fokussierung auf einen bestimmten Teilaspekt des Bildes tritt in den Hintergrund. Trotz der expliziten Linien und Formen bleibt etwas Vages und Diffuses zurück.

In der Neurowissenschaft geht man davon aus, dass dem Augenblick der Gegenwart ungefähr 3 Sekunden Intervalle zugeordnet werden. Eine 3 Sekunden-Einheit, die einen steten Verlauf zwischen dem vergangenen und dem zukünftigen Moment durchwandert.
Ähnlich den schnell aufeinander folgenden Kadern eines Trickfilms, die durch ihre rasche Abfolge ein „lebendiges“ Bild suggerieren, verweisen die einzelnen Bildebenen der Shifts, in ihrer eingefrorenen Gleichzeitigkeit, auf Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges, und bringen einen zeitlichen Aspekt in die Serie.

Formal sind die Shifts Dekonstruktionen der unterschiedlichen Ebenen innerhalb meiner Malerei. Nur an bestimmten Stellen des Bildes überlappen alle Lasurschichten und verdichten sich zu dem Realismus, mit dem ich in anderen Bildserien meine Protagonisten darstelle. So kommen neue malerische Aspekte hinzu, die nicht nur eine lockerere Malweise ermöglichen, sondern auch abstraktere Bildräume zulassen." (Text: Alex Kiessling)

©Alex Kiessling

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