A day out…(3) – oder: Mit Mira im Zuckerhimmel

Österreich ist für seine "Mehlspeisen" bekannt. Und da das "Leben eine Begleiterscheinung zum Kaffeehaus" ist, gibt es hier einmal eine kleine Reise durch die Wiener Zuckeranlaufstellen.

Maronischnitte, Traubenstrudel, Himbeerschüsserl...
Zwischen zwei Diäten gilt meine ganze Leidenschaft der Patisserie, also dem Kuchen, Torten und Törtchen backen, dem Pralinen formen, dem Eis rühren…wenn ich einmal die eigene Backstube verlasse, um der Zuckerlust zu frönen, dann gehe ich nicht ins Demel (man sollte sich aber auf jeden Fall einmal in der touristenfreien Zeit dorthin einladen lassen…und seine weißen Sommerhandschuhe tragen, dort kann man es noch! Die schönen Schachteln aber lieber stehen lassen, denn der Inhalt kann mit der Hülle nicht mithalten), nicht in die Aida (dort geht man eigentlich nur hin, um sich wie im Inneren eines Punschkrapfen zu fühlen und wegen der rosa Damen), nicht zum Oberlaa (Makronen sind auch nicht die Lösung für alle Probleme!), nicht zu Monsieur Fruth (im eigenen Laden sind die Preise höher als im Le Bol, das er beliefert. Dann schon lieber gleich Le Bol, auch wenns immer viel zu voll dort ist…leider), nicht ins Café Ritter (der Mohr im Hemd (die politisch korrekte Bezeichnung hier aussparend, sei mir verziehen…oder soll ich "warmes Schokoladenküchlein auf Schokoladensauce mit Sahnehaube" schreiben? Wer weiß denn dann noch, was gemeint ist?) schmeckt hier wie bei Oma, also es umweht ihn dieses Parfüm von billiger Schokolade und Magarine…), nicht zu L.Heiner (solide, aber der Cremeschnittentest zeigte, nein, das ist noch steigerungsfähig), nicht ins Central (mir ist das unsympathisch, wenn auch schön), nicht ins Landmann (zum Verträge abschließen, klassische Herrenschuhmode betrachten und zum Verlobungsring übergeben mag es ja recht nett sein, aber sonst…), nicht ins Diglas in der Wollzeile, nicht ins Griensteidl, nicht ins Café Westend (hier nur, wenn man noch ein Stück Wien in seinen Bauch befördern will, bevor man die Stadt verlässt), nein das SLUKA ist meine erste Wahl!
Gleich hinterm Rathauspark gelegen, wird man sehr freundlich und zuvorkommend empfangen. Bei warmen Temperaturen kann man draußen sitzen und fernab vom Trubel im ersten Bezirk die Sonne genießen. Ein Punschkrapfen zum Mokka…und man ist im Himmel!

Wen trifft man dort?: Leute mit gutem Geschmack und kuriose Damen (mich vermutlich eingeschlossen)...oder auch Peter Weck.
Oh...I love it!: Den Apfelstrudel, die Petit Fours (die perfekte Kleinigkeit zur Tasse Kaffee)…und ist der Zuckerbedarf sehr hoch: Punschkrapfen! Sehr süß, aber manchmal genau das Richtige.
Lesestoff: Ein wunderbares Kochbuch mit guten Rezepten "Das Kaffeehaus" von Rick Rodgers (gibt's leider nur noch gebraucht).