Frau Mama und Herr Papa – oder: Schwiegereltern gesucht!

Na, schon den Schwiegereltern in spe vorgestellt worden? Nein? Es gibt Schlimmeres. Vor allem aber gibt es Schöneres.


Immer neugierig in die Zukunft… ©Christoph Dietrich
Während sich zum Ende des Jahres hin um mich herum getrennt wurde, als gebe es kein Morgen mehr, wurde sich in der Silvesternacht ebenso heftig wieder versöhnt, denn alle schienen sich wieder daran erinnert zu haben, dass es doch ein Morgen gibt und dass man dieses Morgen irgendwie ungern alleine bestreiten will.
Zudem ist ja für dieses Jahr ein Weltuntergang angekündigt, diesen möchte man natürlich auch lieber zu zweit erleben. Ein so einmaliges Erlebnis sollte man tatsächlich auch mit jemanden teilen, zumal man danach niemanden mehr davon wird berichten können.
Eine Wiedervereinigung nach einer eigentlich als endgültig angedachten Trennung hebt die Beziehung auf ein neues, das nächste Level. Zumindest sehen das die Familien der beiden Parteien häufig so und deshalb fliegen jetzt keine Teller mehr um meine Ohren und auch die Liebesschwüre sind verstummt, denn alles fährt die "Schwiegereltern" besuchen.

Obwohl heute ja in der Regel niemand mehr bei den Eltern um Erlaubnis fragen muss, bleibt dennoch dieses "Schwiegereltern kennen lernen" von Bedeutung.
Ich sollte es deshalb vermutlich persönlich nehmen, als neulich ein Herr zu mir sagte, dass er mich nicht zu sich mitnehmen könnte, denn seine Eltern würden gleich um die Ecke wohnen und könnten mein morgendliches Verlassen des Hauses eventuell bemerken, mich also generell für nicht elterntauglich hielt. Nein er ist keine 17, er ist 17x2. Aber gut, er ist ja auch davon überzeugt, dass den seinerseits auf mich gerichteten sexuellen Begierden mit Hilfe einer kalten Dusche zu Leibe gerückt werden kann. Ich bin sehr froh, dass man mich so leicht zu ersetzen weiß, das ist doch einmal eine positive Nachricht. Und das beste ist doch, dass man eine kalte Dusche niemals seinen Eltern vorstellen muss.
Bevor ich aber in solchen Situationen irgendwelche persönliche Befindlichkeiten artikulieren könnte, frage ich mich ja vielmehr, ab wann man eigentlich aufhören darf seine Mitmenschen ernst zu nehmen? Nein präziser: Ab wann darf man aufhören so zu tun, als würde man sein Gegenüber ernst nehmen? Im Nachhinein schimpfen mich dann sowieso wieder alle, denn ich hätte wie immer den armen Mann überfordert. Wieso sind eigentlich immer die Männer "arm"?

Wie auch immer, mal sehen ob ich es je durch den Irrgarten schaffen werde, an dessen Ende dann hoffnungsfrohe Schwiegereltern stehen, die sich das aber dann doch irgendwie anders vorgestellt haben. In der Zwischenzeit spiele ich noch etwas "Super Mira Land", Prinz Donald muss allerdings noch etwas auf seine Rettung warten. Ich habe es nicht sehr eilig und finde die ersten Level schon aufregend genug.
Frauen sollten sich übrigens immer die Väter ihrer Partner sehr genau ansehen. Die Söhne würden ihnen im Alter nämlich immer ähnlicher werden, hieß es in der Diskussion "Verdammt ich lieb dich – aber warum?" von wissenschaftlicher Seite. Na dann, Augen auf meine Damen!