"Ich hasse die Künstler. Ich werde auch nie verstehen, was die Frauen an ihnen finden!"* – oder: Von Déjà-vu zu Déjà-vu

Immer Ärger mit den Künstlern – lonesome Cowboys oder beflissene Beamte – wie auch immer, schwierig sind sie alle!


Hauptsache man wird gemalt… (Skizze von
einem Künstler, der es vorzieht anonym zu bleiben)
"Lass die Finger von Künstlern" ist bis heute noch eine gern ausgesprochene mütterliche Warnung an die Töchter. Und Mütter haben ja meist nicht unrecht, dafür sind sie ja da und Töchter dafür, mütterliche Ratschläge zu unterlaufen. So nahmen in der Geschichte der Menschheit schon einige Dramen ihren Lauf.
Es gibt ja das Gerücht (und es ist tatsächlich mehrfach bestätigt), dass Künstler im Grunde das Spießbürgertum im Deckmäntelchen sind. Aber zumindest hatten sie alle einmal eine "wilde Phase". Die kann, ähm ja, schon mal bis zum 50. Lebensjahr gehen, aber dann sind sie dem klassischen Nestbau doch recht zugetan. Bevor allerdings das ruhigere Fahrwasser aufgesucht wird, kann Mann ja noch einmal alles ausprobieren und wenn kleinere oder größere Erfolge gewiss sind, dann sind tatsächlich auch die Frauen nicht fern. Allerdings sollte Frau keine großen Anstrengungen erwarten.

Sämtliche Dates laufen ähnlich ab, wobei es niemals Dates sind, denn diese Exemplare daten nicht, sie hm, ich weiß nicht genau, auf jeden Fall wird, bei den aufrichtig spontan geplanten Zusammenkünften,  während man redet Bier getrunken. Sehr viel und sehr viel geraucht. Am Ende muss Frau dann allerdings teilweise oder ganz die Rechnung begleichen, weil ja eh kein Date und irgendwie auch vergessen, dass man meist unter sieben Bier nicht wegkommt, also die eigenen fünf Euro nicht ganz ausreichen. Sie kennen, zumindest vom Sehen, einen schon seit mindesten einem Jahr (und länger) und bewundern einen auch ebenso lang. Allerdings würden sie nie etwas unternehmen, denn "der Papa wird's schon richten", in dem Fall Papa-Zufall und die Kleinheit Wiens und die der noch viel überschaubareren Kunstszene. Irgendwann sitzt man dann in einer dieser Absturzkneipen und die Dramen nehmen ihren Lauf. Wobei ich mich eigentlich stets köstlich amüsiere, ob der in ihren Ablauf redundanten Aufführungen. Nicht zu vergessen, es gibt auch immer eine Problematik mit einer anderen Frau.

Also eigentlich kann man doch wirklich nur mit Unverständnis auf die weibliche Begeisterung für den Künstler reagieren. Die wenigsten werden schließlich berühmt, sondern bleiben in existenziell schwierigen Situationen, haben immer Pre- oder Postaustellungsdepressionen, sind von Schaffenskrisen gebeutelt und in egomanischen Schüben gefangen.
Aber es ist immer lustig mit ihnen, auch abenteuerlustig und das entschädigt eben für einiges. Ich liebe Abenteuer! Zumindest einmal die Woche... (und obwohl sie lächerlich finden, was ich schreibe, lesen sie es, denn sie würden es doch sehr schätzen, würde ich eine Anspielung auf sie einfließen lassen). 

*aus dem Theaterstück "Die Schlacht um Wien" von Peter Turrini