"INSIDERIN WIEN: Mira Kolenc" – www.a-list.com (März 2013)

Mira Kolenc lebt den Stil der großen Diven von damals. Für das Männermagazin Vangardist schreibt sie ihre Kolumne „Miras Sudelbuch“.



Welche Plätze in Wien inspirieren Sie?
Ich habe Theater-, Film- und Medienwissenschaft in der Hofburg studiert. Die Uni-Räume waren sehr inspirierend für mich. Die Silberkammer im Sisi Museum fasziniert mich auch immer wieder. Das Geschirr gibt einen ein Gefühl für den Prunk der alten Zeit. 

Und an welchen Plätzen in Wien fühlen Sie sich, als wäre die Zeit stehengeblieben?
Ein Ort, an dem die Zeit stehengeblieben ist und wo am Nachmittag auch immer noch die ganzen alten Filme gezeigt werden, ist für mich das Bellaria Kino – a Must-see! "Stehengeblieben" im Sinne von "hier erlebt man das „echte“ Wien" – vor allem im Café Korb (Brandstätte 9). Auch der Trzesniewski (Dorotheergasse 1) verkörpert für mich Wien. Ich gehe auch sehr gerne ins Demel (Kohlmarkt 14), vor allem am Abend, wenn es schon leer ist. Und dann unbedingt unten sitzen! Auch das Sluka (Reichsratstraße 13) beim Rathaus, wo noch Peter Weck hingeht, ist für mich ein Ort, an dem man das Wien von damals spüren kann. 

In welchem Restaurant hatten Sie erst kürzlich ein unvergessliches Essen? 
Es gibt tatsächlich nur ein Restaurant, in dem ich es immer wieder schön finde und demnach immer ein unvergessliches Essen habe. Und das ist der Klassiker, das Skopik & Lohn (Leopoldsgasse 17). Ich gehe auch sehr gerne in kleine, unkonventionelle Lokale. Bei mir im Fünften gerne in Rudi's Beisl (Wiedner Hauptstraße 88) oder ins Woracziczky (Spengergasse 52), oder ins Goldene Fassl (Ziegelofengasse 37). Ich mag schlichte Gaststätten mit sehr guter Qualität. Mein Lieblingsheuriger ist übrigens der Wiegel in der Himmelstraße 20 im 19. Bezirk.

Verraten Sie uns eine Stammlocation von Ihnen?
Das wechselt ständig. Zur Zeit gehe ich sehr oft in das „If dogs run free“, aber nur unter der Woche, und dann sitze ich auch "nur" an der Bar und genieße die guten Cocktails.

Stichwort Bar: In welcher Bar kann es schon mal Morgen werden, ehe Sie sie wieder verlassen?
In der Bonbonniere Bar (Spiegelgasse 15). Da ist die Zeit wirklich stehengeblieben. Ich gehe wenn, dann gerne bis zum Morgengrauen aus und gönne mir häufig zum Abschluss noch einen Sacherwürfel in der Blauen Bar (Philharmonikerstraße 4). Die Cocktails in der Silverbar im Hotel Triest (Wiedner Hauptstraße 12) sind auch sehr zu empfehlen. Und wenn es dann doch einmal in einen Club gehen sollte, dann ins Chaya Fuera (Kandlgasse 21). Ich finde, dieser Club ist wirklich sehr gelungen.  

Sie kochen und backen bekanntlich sehr gerne. Wo kaufen Sie Ihre Kochbücher ein und welches davon ist zur Zeit Ihre liebste Rezeptsammlung?
Im Babettes in der Schleifmühlgasse. Ein schönes Geschäft mit tollen Kochbüchern. Die meisten Kochbücher borge ich mir aber von meinen Eltern aus – die haben selber einen Faible dafür und immer die neuesten Rezepte daheim, ganz praktisch also. Am liebsten koche ich zur Zeit nach den Rezepten von Sarah Wiener und da aus ihrem Kochbuch "Herdhelden".

Und wo kaufen Sie anschließend die Zutaten für Ihre Kochkreationen?
Definitiv nicht am Naschmarkt und dort schon gar nicht am Wochenende. Ich gehe viel lieber auf den Rochusmarkt, da ist es viel weniger hektisch und – vor allem – die regionalen Bauern verkaufen hier ihre frische Ware.

Welche Wiener Modeshops erfüllen Ihre Erwartungen?
Wien und Mode ist für mich ehrlich gesagt ein schwieriges Thema. Meine Röcke lasse ich mir maßschneidern, und ich kaufe viel eben nicht in Wien. Wäre ich ein Mann, würde ich mich aber bei Wilfried Mayer (Rueppgasse 11/8) ausstatten lassen. Und wenn ich wirklich dringend was brauche, gehe ich zu Fräulein Kleidsam (Seisgasse 3).

Die Diven von früher haben bekanntlich gerne in Hotels gewohnt. In welchen Wiener Häusern hätten Sie gerne eine Dauer-Suite?
In den klassischen Wiener Hotels wie dem Sacher (Philharmonikerstraße 4) natürlich. Aber in einer Dauer-Suite im Hotel Imperial würde ich mich am wohlsten fühlen. Vor allem wegen der Atmosphäre und des perfekten Services dort. Auch von der Hotelbar im Imperial bin ich angetan. Man hat dort das Gefühl, nicht in Wien zu sein. 

Und zum Abschluss: Welcher Lippenstift hat für Sie das schönste Rot?
Für mich gibt es da nur den einen und der ist von Dior Diorific und heißt "Dolce Vita".


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen