Mira Kolenc lebt den Stil der großen Diven von damals. Für das Männermagazin Vangardist
schreibt sie ihre Kolumne „Miras Sudelbuch“.
Welche Plätze in Wien inspirieren Sie?
Ich habe Theater-, Film- und Medienwissenschaft in der
Hofburg studiert. Die Uni-Räume waren sehr inspirierend für mich. Die
Silberkammer im Sisi Museum fasziniert mich auch immer wieder. Das Geschirr
gibt einen ein Gefühl für den Prunk der alten Zeit.
Und
an welchen Plätzen in Wien fühlen Sie sich, als wäre die Zeit
stehengeblieben?
Ein Ort, an dem die Zeit stehengeblieben ist und
wo am Nachmittag auch immer noch die ganzen alten Filme gezeigt werden, ist für
mich das Bellaria Kino – a Must-see! "Stehengeblieben" im
Sinne von "hier erlebt man das „echte“ Wien" – vor allem im Café Korb
(Brandstätte 9). Auch der Trzesniewski (Dorotheergasse 1) verkörpert
für mich Wien. Ich gehe auch sehr gerne ins Demel (Kohlmarkt 14), vor allem am
Abend, wenn es schon leer ist. Und dann unbedingt unten sitzen! Auch das
Sluka (Reichsratstraße 13) beim Rathaus, wo noch Peter Weck hingeht, ist für
mich ein Ort, an dem man das Wien von damals spüren kann.
In
welchem Restaurant hatten Sie erst kürzlich ein unvergessliches
Essen?
Es gibt tatsächlich nur ein Restaurant, in dem ich es
immer wieder schön finde und demnach immer ein unvergessliches Essen habe. Und
das ist der Klassiker, das Skopik & Lohn (Leopoldsgasse 17). Ich gehe auch
sehr gerne in kleine, unkonventionelle Lokale. Bei mir im Fünften gerne in
Rudi's Beisl (Wiedner Hauptstraße 88) oder ins Woracziczky (Spengergasse
52), oder ins Goldene Fassl (Ziegelofengasse 37). Ich mag schlichte
Gaststätten mit sehr guter Qualität. Mein Lieblingsheuriger ist übrigens der
Wiegel in der Himmelstraße 20 im 19. Bezirk.
Verraten
Sie uns eine Stammlocation von Ihnen?
Das wechselt ständig. Zur Zeit gehe ich sehr oft
in das „If dogs run free“, aber nur unter der Woche, und dann sitze ich
auch "nur" an der Bar und genieße die guten Cocktails.
Stichwort
Bar: In welcher Bar kann es schon mal Morgen werden, ehe Sie sie wieder
verlassen?
In der Bonbonniere Bar (Spiegelgasse 15). Da ist die
Zeit wirklich stehengeblieben. Ich gehe wenn, dann gerne bis zum
Morgengrauen aus und gönne mir häufig zum Abschluss noch einen Sacherwürfel in
der Blauen Bar (Philharmonikerstraße 4). Die Cocktails in der Silverbar im
Hotel Triest (Wiedner Hauptstraße 12) sind auch sehr zu empfehlen. Und
wenn es dann doch einmal in einen Club gehen sollte, dann ins Chaya Fuera
(Kandlgasse 21). Ich finde, dieser Club ist wirklich sehr gelungen.
Sie
kochen und backen bekanntlich sehr gerne. Wo
kaufen Sie Ihre Kochbücher ein und welches davon ist zur Zeit
Ihre liebste Rezeptsammlung?
Im Babettes in der Schleifmühlgasse. Ein schönes
Geschäft mit tollen Kochbüchern. Die meisten Kochbücher borge ich mir aber von
meinen Eltern aus – die haben selber einen Faible dafür und immer die neuesten
Rezepte daheim, ganz praktisch also. Am liebsten koche ich zur Zeit nach den
Rezepten von Sarah Wiener und da aus ihrem Kochbuch
"Herdhelden".
Und
wo kaufen Sie anschließend die Zutaten für Ihre Kochkreationen?
Definitiv nicht am Naschmarkt und
dort schon gar nicht am Wochenende. Ich gehe viel lieber auf den
Rochusmarkt, da ist es viel weniger hektisch und – vor allem – die regionalen
Bauern verkaufen hier ihre frische Ware.
Welche
Wiener Modeshops erfüllen Ihre Erwartungen?
Wien und Mode ist für mich ehrlich gesagt ein
schwieriges Thema. Meine Röcke lasse ich mir maßschneidern, und ich kaufe viel
eben nicht in Wien. Wäre ich ein Mann, würde ich mich aber bei Wilfried Mayer
(Rueppgasse 11/8) ausstatten lassen. Und wenn ich wirklich dringend was
brauche, gehe ich zu Fräulein Kleidsam (Seisgasse 3).
Die
Diven von früher haben bekanntlich gerne in Hotels gewohnt. In welchen Wiener
Häusern hätten Sie gerne eine Dauer-Suite?
In den klassischen Wiener Hotels wie dem Sacher
(Philharmonikerstraße 4) natürlich. Aber in einer Dauer-Suite im Hotel Imperial
würde ich mich am wohlsten fühlen. Vor allem wegen der Atmosphäre und
des perfekten Services dort. Auch von der Hotelbar im Imperial
bin ich angetan. Man hat dort das Gefühl, nicht in Wien zu sein.
Und
zum Abschluss: Welcher Lippenstift hat für Sie das schönste Rot?
Für mich gibt es da nur den einen und der ist
von Dior Diorific und heißt "Dolce Vita".
Zum Interview: http://www.a-list.at/l/mira-kolenc-vangardist-silberkammer-sisi-museum-cafe-korb-sluka-fraeulein-kleidsam-hotel-imperial-de.html
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